Technologien zur Magnetpulverprüfung (MT-Prüfung) und Entmagnetisierung von Stahlbauteilen

Gleichstromimpulstechnik

Magnetisierung mit Gleichstromimpulsen
Durch Kondensatorenentladung werden sehr hohe Impulsströme für wenige Millisekunden erzeugt (s. Bild1). Die Gleichstromimpulse erzeugen in den zu prüfenden Stahlbauteilen Magnetfeldimpulse, die an den Oberflächenfehlern, z.B. an Rissen als Streufelder austreten.Diese Streufeldimpulse üben eine starke, stoßartige Anziehungskraft auf die Eisenoxidteilchen im Prüfmittel aus, so dass diese sich an den austretenden Streufeldern ansammeln und unter UV-Beleuchtung sichtbar werden.

Dem Anwender bieten sich folgende Vorteile:

  • gestochen scharfe, klare Rissanzeigen
  • schnelle MT-Prüfergebnisse bereits nach ca. 3 Sekunden
  • trotz hoher Leistung kompakte, leichte Geräte, einfache Bedienung
  • geringer Energieverbrauch, niedrige Betriebskosten
  • einfaches Bauteilhandling, kein Einspannen der Bauteile

Entmagnetisierung mit Gleichstromimpulsen

Mit Gleichstromimpulsen abnehmender Intensität und wechselnder Polarität können Stahlbauteile sehr gut dauerhaft entmagnetisiert werden.

 (Bild 1) Strom- und Feldstärkeverlauf eines Gleichstromimpulses bei einer Kondensatorentladung

(Bild 1) Strom- und Feldstärkeverlauf eines Gleichstromimpulses bei einer Kondensatorentladung

Direkter Stromdurchfluss

Magnetisierung mit der 4 Pol-Methode
(Prüfen & Entmagnetisieren)

Bei der 4 Pol-Methode (s. Bild 1) fließen die Prüfströme abwechselnd über Kreuz durch das Bauteil. Die vom MT-Prüfgerät erzeugten Gleichstromimpulse werden über Prüfkabel und Magnetpole (s. Bild 3) in das Bauteil eingeleitet. Entlang der Strompfade bauen sich Magnetfelder auf. Die an den Rissen austretenden Streufelder sorgen für eine sauber abgegrenzte Anhäufung von Magnetpulverpartikeln und führen damit zu prägnanten, sauberen Rissanzeigen.

Die 4 Pol-Methode eignet sich vor allem zur Magnetisierung von flächigen Bauteilen (s. Bild 2) und wird sowohl zur MT-Prüfung als auch zur Entmagnetisierung eingesetzt.

(Bild 1)

(Bild 2)

(Bild 3)

Kombinierte Methode

Magnetisierung mit der kombinierten Methode
(Prüfen)

Bei der kombinierten Methode (s. Bild1) wird das Bauteil durch eine Kombination von direktem Stromdurchfluss und Spulenmagnetisierung aufmagnetisiert. Die vom MT-Prüfgerät erzeugten Gleichstromimpulse fließen abwechselnd über Prüfkabel und Magnetpole durch das Bauteil, bzw. durch eine um das Bauteil gewickelte Spule. Die an den Rissen austretenden Streufelder sorgen für eine sauber abgegrenzte Anhäufung von Magnetpulverpartikeln und führen damit zu prägnanten, sauberen Rissanzeigen.

Die kombinierte Methode eignet sich vor allem zur Magnetisierung von rotations-symmetrischen Bauteilen (s. Bild 2) und wird zur MT-Prüfung eingesetzt.

(Bild 1)

(Bild 2)

Berührungsfreie Methode

Bei der berührungsfreien Methode (s. Bild 1) werden die Prüfmagnetfelder in zwei zueinander um mindestens 30° gekreuzten Spulen erzeugt und in das Bauteil eingeleitet. Die an den Rissen austretenden Streufelder sorgen für eine sauber abgegrenzte Anhäufung von Magnetpulverpartikeln und führen damit zu prägnanten, sauberen Rissanzeigen. Es können mehrere Bauteile auf einem MT-Prüftisch (s. Bild 2) gleichzeitig auf Längs- und Querfehler berührungsfrei geprüft und entmagnetisiert werden.

Die berührungsfreie Methode eignet sich vor allem zur Magnetisierung von kompakten Bauteilen auch unterschiedlicher Geometrie und wird sowohl zur MT-Prüfung als auch zur Entmagnetisierung eingesetzt.

(Bild 1)

(Bild 2)

(Entmagnetisierung mit Kastenspule)

(Prüfanlage mit Eckspule)